Was bedeutet es, in unserer Gesellschaft zu trauern?

Trauer wird allgemein als ein Gefühl des Abschieds, des Loslassens verstanden und vielen Hinterbliebenen wird von ihrem Umfeld genau das empfohlen: den geliebten Menschen loszulassen.

Das bringt bei vielen Trauernden Widerstand hervor und macht ihnen sogar Angst, denn die reale Abwesenheit des geliebten Menschen ist schon schwer zu ertragen bis fast nicht auszuhalten. Und nun sollen sie ihn auch noch loslassen?

Es fühlt sich wie Verrat an dem geliebten Menschen an, als würde man ihn aufgeben oder ihn ins Nichts loslassen und das kommt einem Vergessen gleich. Deswegen halten viele an ihrer Trauer fest oder verdrängen sie, manchmal so sehr, dass es sie krankmacht. Manche hoffen auf diese Weise, die Verbindung zum geliebten Menschen halten zu können.

Dazu kommt, dass sich Trauernde oft unverstanden fühlen und den Eindruck haben, dass sie mit ihrer Trauer die anderen Menschen in ihrer heilen Welt stören. Sätze wie: „Zeit heilt alle Wunden“, „das Leben geht weiter“ oder „nun muss ja auch bald mal gut sein“ sind nur einige Kommentare, die sich Trauernde oft anhören müssen. Als wenn sie nicht schnell genug oder falsch trauern würden.

Doch es gibt kein Richtig oder Falsch in der Trauer.

Worum geht es eigentlich in der Trauer?

Der Kern der Trauer ist die Liebe zum verstorbenen geliebten Menschen. Und so wie jeder Mensch einzigartig ist, ist auch die Trauer und die Liebe zum Verstorbenen einzigartig. Diese Liebe leidet, kämpft, verzweifelt, wütet und hadert mit der Endgültigkeit des Todes. Sie gibt den Verstorbenen nicht auf, sie lässt ihn nicht los, sie vergisst ihn nicht. Sie möchte weiterlieben und weiß noch nicht wie.

Diese alles umspannende Liebe gilt es in der Trauer zu spüren und ihre Kraft entfalten zu lassen. Sie sucht den geliebten Menschen und findet für ihn einen guten und sicheren Platz im Leben der Hinterbliebenen. Bei allem schmerzhaften Bewusstsein für die reale äußere Abwesenheit des geliebten Menschen kann wenigstens im Inneren eine Beziehung zum Verstorbenen gelebt und gestaltet werden. Viele Trauernde erleben es als sehr tröstend, die Liebe zu ihrem geliebten Menschen bewahren zu können.

Ich lade Sie ein, mit mir Kontakt aufzunehmen, wenn Sie...
  • das Gefühl haben, für Ihre Trauer einen geschützten Rahmen und Orientierung zu benötigen.
  • niemanden haben, der sich für Sie und Ihren geliebten Menschen interessiert
  • Zukunftsängste haben, weil Sie "kein Licht am Ende des Tunnels sehen können"
  • unter körperlichen Beschwerden leiden und das Gefühl haben, dass diese mit Ihrer Trauer zusammenhängen
  • das Gefühl haben, dass ungelöste Konflikte in der Beziehung zu Ihrem geliebten Menschen Ihre Trauerarbeit erschweren

Ablauf und Kosten

Im ersten kostenlosen Kennenlerngespräch (persönlich oder telefonisch) klären wir gemeinsam, ob und in welcher Form eine Trauerbegleitung für Sie hilfreich wäre und in welchem Rhythmus die Gespräche dann stattfinden sollen, z.B. wöchentlich, 14-tägig, 1x im Monat oder bei Bedarf.

Die Kosten für die Einzelbegleitung hängen von verschiedenen Faktoren ab und werden individuell vereinbart.



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